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Was bringen EMF-Strahlen-Käfige? Zwei EMF-Shields im Test mit Augenzwinkern.

Veröffentlicht von empy
Lesezeit: 2 Minuten

Ich habe bereits ausführlich über elektromagnetische Strahlung durch WLAN geschrieben: Man braucht keine Angst vor der Strahlung haben, ein bewusster Umgang damit macht das heimische WLAN sogar besser. Aber direkt neben dem Wireless Access Point schlafen? Eher nicht zu empfehlen. Insgesamt wird das Thema der elektromagnetischen Strahlung sehr heiß diskutiert. Mir war es einfach wichtig, einen bewussten und seriösen Umgang mit dem Thema zu fördern.

WLAN-Strahlung sieht man nicht und das schafft Unsicherheit. Jeder hat seine eigene Wahrheit und es ist recht mühsam, verbindliche Fakten aus seriösen Quellen zusammenzutragen. Fast schon politisch. Und so kommt es, dass sich viele Mythen rund ums Thema gebildet haben. Scharlatane sind da nicht weit und es ist es nur eine Frage der Zeit, bis Mitmenschen daraus Kapital schlagen wollen.

Eine heiteres Beispiel dazu: EMF-Käfige, auch EMF-Shield genannt. Dabei handelt es sich um einen metallischen Behälter, in den ein WLAN-Router bzw. Access Points gelegt werden kann. Ziel des Ganzen: Der WLAN-Router soll weniger elektromagnetische Strahlung emittieren, ohne das WLAN dabei komplett zu killen. Auf dem YouTube-Kanal von Linus Tech Tips werden zwei solche Käfige mit einem Augenzwinkern getestet. Aber seht selbst.

Test mit Augenzwinkern: EMF-Protection-Käfige sind weitgehend nutzlos.

Was also kann man tun, um WLAN-Strahlung zu minimieren, ohne auf den Genuss von WLAN verzichten zu müssen? Seht dazu bitte am besten direkt im Artikel unter den jeweiligen Abschnitten nach, zum Beispiel: Beacon-Frame-Intervall reduzieren, Abstand zum WLAN-Access-Point erhöhen, Anzahl der Access Points erhöhen, DECT ersetzen und VoWiFi verwenden, nur ein Band nutzen und alle Endgeräte verkabeln, die nicht mobil sind.

Mehr Schaden als Nutzen mit den Wi-Fi-Cages

Doch was passiert eigentlich genau, wenn der WLAN-Router in einer metallischen Gitterbox liegt? Nun, zunächst einmal wirkt sich die Metallstruktur auf die elektromagnetischen Wellen aus. Im Prinzip funktioniert das exakt so wie bei einem Mikrowellenherd. Wenn die Waben in der richtigen Größe angebracht sind, schirmt die Metallstruktur die elektromagnetische Strahlung nahezu komplett ab. Andernfalls wäre ein Mikrowellenherd aufgrund der Strahlungsintensität auch viel zu gefährlich. Das nennt man auch Dämpfung. Eine Gitterbox, welche einen WLAN-Access-Point umschließt, dämpft also das WLAN-Signal.

Normalerweise wird die Verbindung dann schlechter. Das 802.11-Protokoll sieht für diesen Fall Mechanismen vor, die diesen Umstand kompensieren sollen. Zum Beispiel werden die Datenraten gedrosselt und die damit die Modulation verändert. In den meisten Fällen geht eine schlechte Verbindung mit weniger Datenübertragungsgeschwindigkeit einher. Je nach Einstellung kann ein Access Point versuchen, das schlechte Signal durch eine Erhöhung der Sendeleistung zu kompensieren. Eigentlich genau das Gegenteil der Zielsetzung zum Einsatz solcher Käfige. Aber das erklärt recht gut, weshalb die Messwerte trotz Verwendung eines Metallkäfigs überraschend gut sind.

Würden die Käfige seriös abschirmen, wäre WLAN nicht möglich. Bringt also nichts. Und übrigens: Auch der Client, beispielsweise ein Smartphone, sendet die Strahlung aus. Und bevor ihr auf die Idee kommt, zwei Käfige zu bestellen, besser die oben verlinkten Tipps ausprobieren. Kostet weniger und spart Nerven. Gebt das Geld lieber für einen weiteren Access Point aus.