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Ab wann sollte man Kindern erlauben, WLAN zu nutzen?

Veröffentlicht von empy
Lesezeit: 5 Minuten

In meinem Bekannten- und Familienkreis gibt es viele Kleinkinder. Das Interesse an Medien, insbesondere Smartphones ist groß. Verständlich, schließlich leben die Eltern es vor und nicht wenige Erwachsene sind selbst süchtig nach Smartphones, Netflix und Co. Stellt sich mir die Frage, wie sich das mit dem WLAN verhält, schließlich gibt es verschiedene Aspekte, welche es zu beleuchten gilt. Ich denke zum Beispiel an Themen wie WLAN-Strahlung oder Gefahren im Internet. Laut der Uni Leipzig könnte auch Hyperaktivität durch intensive Mediennutzung verursacht werden.

Die Entscheidung, ab wann man Kindern erlauben sollte, WLAN zu nutzen, hängt vom Alter des Kindes, der Art der Internetnutzung und den individuellen familiären Regeln und Werten ab. Es ist wichtig, dass Eltern sich über die möglichen Risiken und Auswirkungen der Internetnutzung im Klaren sind und angemessene Vorkehrungen treffen, um ihre Kinder zu schützen. Aufklärung und Verständnis sind meiner Meinung nach besser als Verbote.

Ist WLAN-Strahlung schädlich für Kinder?

Es gibt keine eindeutigen wissenschaftlichen Beweise dafür, dass WLAN-Strahlung direkt gesundheitsschädlich ist. Jedoch ist laut Bundesamt für Strahlenschutz auch nachgewiesen, dass WLAN-Strahlung, ebenso wie andere hochfrequente Strahlen im Bereich zwischen 100 KHz und 300 GHz eine tumorwachstumsfördernde Wirkung hat. (Quelle: https://www.bfs.de/DE/bfs/wissenschaft-forschung/ergebnisse/hff-tumorfoerderung/hff-tumorfoerderung.html) Allerdings bezieht sich diese Einstufung auf die Strahlung von Mobiltelefonen und nicht speziell auf WLAN-Strahlung. Demnach könnte WLAN ebenso schädlich bzw. harmlos sein, wie das Radiohören oder Mobiltelefonieren. Folgestudien sind geplant.

Die Studie wurde mit Mäusen durchgeführt und man geht nicht von einer Übertragbarkeit der Studienergebnisse auf den Menschen aus, dennoch wirkt das Phänomen der Resonanz von elektromagnetischen Wellen auf Kleinkinder anderes wie auf Erwachsene. Die Resonanz ist ein Phänomen, bei dem ein Objekt durch eine externe Frequenz oder Wellenlänge in Schwingung versetzt wird. Die Frequenzbereiche, in denen Resonanz für den menschlichen Körper auftreten kann, sind von der Körpergröße und -orientierung abhängig. Bei Erwachsenen liegt dieser Bereich bei etwa 70 Megahertz, während er bei Kindern etwa 100 Megahertz beträgt. Dieser Bereich deckt sich mit den Frequenzen, die von UKW-Sendern genutzt werden.

Im Sinne der Vorsorge ist es ratsam, den Kontakt von Kindern mit Strahlung von elektronischen Geräten zu minimieren. Dazu gehört auch der Umgang mit WLAN-Netzwerken. Da Kinder noch in der Entwicklung sind, sind sie möglicherweise anfälliger für Strahlung als Erwachsene. Und vergesst nicht: WLAN hat die gleiche Frequenz wie Mikrowellenherde!

WLAN-Beacons auf Kanal 11. Obwohl WLAN nicht genutzt wird, funkt es trotzdem. Mindestens 10x pro Sekunde!

Übrigens: Auch für Erwachsene ist es keine schlechte Idee, sich der elektromagnetischen Energie zu entziehen, werden wir im Alltag doch von allen Seiten mit elektromagnetischer Energie bestrahlt. Ich beispielsweise schalte nachts mein WLAN aus, um mich nicht unnötig den Strahlen auszusetzen. Und etwas Strom spart es in diesen harten Zeiten ebenfalls.

WLAN-Router im Schlafzimmer oder Kinderzimmer. Sollte man das tun?

Je weiter ein WLAN-Router vom Menschen entfernt ist, desto geringer ist die Menge an Funkstrahlung, die am Körper ankommt. Ursache dafür ist die Freiraum- bzw. Signaldämpfung von elektromagnetischen Wellen. Zum Schutz der Kinder solltet ihr den WLAN-Router daher niemals im Kinderzimmer aufstellen.

Im Schlafzimmer verbringen wir etwa ein Drittel unserer Zeit, Kinder im Kinderzimmer beim Spielen oft viel länger! Einige Hersteller von WLAN-Routern empfehlen daher ausdrücklich in der Bedienungsanleitung, den Router nicht in unmittelbarer Nähe von Schlaf-, Kinder- und Aufenthaltsräumen aufzustellen.

Was ist schädlicher, Mobilfunk oder WLAN?

Die Strahlung von Mobilfunk und WLAN ist grundsätzlich vergleichbar, da beide drahtlose Netzwerktechnologien hochfrequente elektromagnetische Felder verwenden (HF-EMF). Allerdings unterscheiden sie sich in der Intensität und der Art der Strahlung.

Hochfrequente elektromagnetische Strahlung im linken Bereich (100 KHz bis 300 GHz)

Mobilfunknetzwerke verwenden in der Regel eine höhere Sendeleistung als WLAN-Netzwerke, um größere Entfernungen zu überbrücken. Daher kann die Strahlung von Mobilfunknetzwerken bei direktem Kontakt mit dem Körper höher sein als die von WLAN-Netzwerken.

StrahlenquelleMaximale gesetzliche
Sendeleistung
WLAN100 mW
WLAN (5 GHz)1 W
Bluetooth100 mW
DECT250 mW
RFID500 mW
LTE (Smartphone)200 mW
Maximale gesetzliche Sendeleistung nach Strahlenquelle. Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz.

Bei normalen Betriebsbedingungen gilt sowohl Mobilfunk als auch WLAN für den menschlichen Körper unbedenklich.

Dennoch wird empfohlen, den Kontakt mit der Strahlung von elektronischen Geräten so weit wie möglich zu minimieren. Dazu gehört auch der Umgang mit Mobilfunk- und WLAN-Netzwerken. Es ist wichtig, die Strahlung von Mobilfunk- und WLAN-Netzwerken zu reduzieren, indem man z.B. das Smartphone nicht direkt am Körper trägt und den WLAN-Router nicht in den Schlafbereichen aufstellt. Während ihr die Kontrolle über das heimische WLAN habt, könnt ihr den Funkmasten nicht kontrollieren. Ich schalte mein WLAN daher nachts aus.

Sollten 4-Jährige schon WLAN nutzen?

Es wird empfohlen, dass Kinder unter 6 Jahren keine übermäßige Zeit vor Bildschirmen verbringen sollten, einschließlich der Nutzung von WLAN-fähigen Geräten wie Tablets oder Smartphones. Kinder im Vorschulalter benötigen viel Zeit für körperliche Aktivitäten, Sozialisation und kognitive Entwicklung, die nicht durch Bildschirmzeit beeinträchtigt werden sollten.

Wenn ein Kind jedoch WLAN-fähige Geräte nutzt, ist es wichtig, sicherzustellen, dass es altersgerechte Inhalte erhält und von einem Erwachsenen begleitet wird, um eine angemessene Verwendung zu gewährleisten.

Ist WLAN für Kinder ab 10 Jahren zu empfehlen?

Eltern sollten die Entscheidung, ob ihre Kinder WLAN nutzen dürfen, basierend auf ihren individuellen Werten und dem Alter, der Reife und der Fähigkeit ihrer Kinder zur sicheren und verantwortungsvollen Nutzung des Internets treffen.

Im Allgemeinen ist WLAN für Kinder ab 10 Jahren in Ordnung, wenn es unter angemessener Aufsicht und Kontrolle genutzt wird. Eltern sollten jedoch sicherstellen, dass ihre Kinder sich sicher und verantwortungsvoll im Internet bewegen. Hier helfen Transparenz und Aufklärung. Wichtig ist aber, mit den Kindern über die Risiken und Gefahren im Internet zu sprechen und ihnen beizubringen, wie sie unangemessene Inhalte und Kontakte melden und blockieren können.

Welche Gefahren und Risiken gibt es im Internet?

Das Internet bietet viele Möglichkeiten und Vorteile, aber es birgt auch eine Reihe von Risiken und Gefahren. Einige der häufigsten Risiken und Gefahren im Internet sind:

  • Cybermobbing: Eine Art von Mobbing, bei dem jemand im Internet beleidigt, bedroht oder belästigt wird.
  • Identitätsdiebstahl: Das ist ein Verbrechen, bei dem ein Betrüger die Identität einer Person stiehlt, um Geld oder andere Vorteile zu erlangen.
  • Cyberstalking: Das ist eine Art von Belästigung, bei der jemand über einen längeren Zeitraum online verfolgt wird. Es wurde von Fällen berichtet, bei denen das Stalking in die reale Welt übergreift, wenn persönliche Details wie Wohnort, Schule, etc. geteilt werden.
  • Phishing: Das ist ein Betrug, bei dem Betrüger versuchen, an persönliche Informationen wie Passwörter und Kreditkartennummern zu gelangen.
  • Pornografie und unangemessene Inhalte: Das Internet bietet einfachen Zugang zu einer Vielzahl von Pornografie und unangemessenen Inhalten, die für Kinder und Jugendliche nicht geeignet sind. Über das Internet sollten nie persönliche Fotos geteilt werden.
  • Betrug und Abzocke: Das Internet ist ein beliebtes Ziel für Betrüger und Kriminelle, die versuchen, ahnungslose Nutzer um ihr Geld zu bringen.
  • Sucht: Das Internet kann süchtig machen, und Kinder, die viel Zeit online verbringen, können sozial isoliert und vernachlässigt werden.