Der Aruba Instant AP von HPE richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen, was sich auch im Preis ausdrückt. Dafür bekommt man einen sehr guten WLAN Access Point mit professionellen Funktionen und soliden Leistungsdaten. Der IAP-305 bietet WLAN-5-Technologie, sorgt dank Airtime Fairness für gleichbleibende Geschwindigkeit bei den Endgeräten auch unter fordernden Umständen und unterstützt durch spezielle Roaming-Features, wenn man gleich mehrere APs im Cluster verwendet. Obwohl ich bereits überzeugter Nutzer des APs in meinem eigenen Netzwerk bin, testete ich den HPE Aruba IAP-305 auf seine WLAN-Geschwindigkeit.
In meinem Praxis-Test lieferte der Aruba IAP-305 453,2 MBit/s tatsächliche Netto-Geschwindigkeit über das WLAN an meine Endgeräte aus. Der durchschnittliche Ping lag dabei bei 1,5 Millisekunden, der Jitter im Mittel bei 0,5 Millisekunden. Damit liegt der Aruba IAP-305 mit seiner Gesamtpunktzahl von 10965 Punkten aktuell auf Platz 2 meiner WLAN-Speed-Rangliste (Stand 03. April 2022).
Die WLAN-Geschwindigkeit des Aruba IAP-305
In meinem WLAN-Speed-Review erzielte der Aruba IAP-305 eine durchschnittliche Gesamt-Geschwindigkeit (TCP Throughput) von 453,2 MBit/s.
Dabei konnte der Aruba IAP-305 im Upstream etwa 332,8 MBit/s pro Endgerät über das WLAN verteilen (Mittelwert). Wollten alle meine Endgeräte gleichzeitig Daten übermitteln, dann wurden kumuliert 645,5 MBit/s über die Luftschnittstelle des WLAN-Routers übertragen.
Im Schnitt wurden im Downstream 284,1 MBit/s per Funk übertragen. Bei der gleichzeitigen Übertragung an alle meine Endgeräte schaffte der Aruba IAP-305 dann 550,3 MBit/s kumuliert.
WLAN-Geschwindigkeit Upstream
Maximale Upstream-Geschwindigkeit (TCP-Throughput in MBit/s) bei maximaler Auslastung der Geräte nacheinander
Gerät 1: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6) | Gerät 2: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6) | Gerät 3: Snapdragon 845, 2×2 (Wi-Fi 5) | Gerät 4: Realtek RTL8814AU, 4×4 (Wi-Fi 5) | |
Messwert 1: 0-60 | 639 | 100 | 441 | 114 |
Messwert 2: 60-120 | 647 | 104 | 468 | 114 |
Messwert 3: 120-180 | 648 | 106 | 447 | 114 |
Messwert 4: 180-240 | 647 | 106 | 478 | 114 |
Messwert 5: 240-300 | 634 | 101 | 447 | 115 |
ø | 647,3 | 105,3 | 464,3 | 114,0 |
Der Aruba IAP-305 erreicht bei Endgerät 1 sehr hohe Geschwindigkeiten, da keine Hindernisse zwischen den WLAN-Antennen der Geräte liegen. So kommen sehr gute und stabile Geschwindigkeitswerte unter WLAN 5 zu Stande (647,3 MBit/s). Weite Entfernungen steckt der Access Point noch ausreichend gut weg, er bietet kaum Nachteile gegenüber WLAN Access Points mit externen Antennen, obwohl er selbst nur interne Antennen hat. Stabile 105,3 MBit/s kommen so noch bei Endgerät 2 an. Etwas näher und mit großen WLAN-Antennen auf Empfängerseite werden bei Endgerät 4 noch 114 MBit/s erreicht. Endgerät 3 schaffte im 5-GHz-Band schnelle 464,3 MBit/s.
Maximale Upstream-Geschwindigkeit (TCP-Throughput in MBit/s) bei maximaler Auslastung der Geräte gleichzeitig
Gerät 1: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6) | Gerät 2: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6) | Gerät 3: Qualcomm Snapdragon 845, 2×2 (Wi-Fi 5) | Gerät 4: Realtek RTL8814AU, 4×4 (Wi-Fi 5) | |
Messwert 1: 0-60 | 357 | 42,8 | 221 | 73,4 |
Messwert 2: 60-120 | 357 | 47 | 177 | 65,9 |
Messwert 3: 120-180 | 359 | 48,2 | 178 | 66,5 |
Messwert 4: 180-240 | 342 | 48,8 | 182 | 65 |
Messwert 5: 240-300 | 394 | 53,7 | 179 | 66,7 |
ø | 352,7 | 48,0 | 179,0 | 65,8 |
Setzt man Profi-Equipment ein, welches speziell für WLAN gemacht wurde, hat man hohe Erwartungen an die Qualität des WLAN auch unter großer Auslastung des Funknetzes. Kann der IAP-305 hier punkten? Superstabile 352,7 MBit/s konnte der Access Point mit Endgerät 1 erreichen, während es bei Endgerät 2 noch 48 MBit/s waren. Für die meisten Anwendungen reicht das noch. Mit 179 MBit/s (Endgerät 3) und 65,8 MBit/s (Endgerät 4) wird an alle Endgeräte eine zuverlässige Geschwindigkeit geboten. Man sieht sehr gut, wie die Client-Match-Technologie (Airtime Fairness) von Aruba anspringt. Ab Messwert 2 werden alle Endgeräte mit gleichbleibendem TCP Throughput versorgt. Sobald ein Endgerät eine neue Übertragung startet, stellt sich der Access Point darauf ein. So geht kein Endgerät leer aus.
WLAN-Geschwindigkeit Downstream
Maximale Downstream-Geschwindigkeit (TCP-Throughput in MBit/s) bei maximaler Auslastung der Geräte nacheinander
Gerät 1: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6) | Gerät 2: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6) | Gerät 3: Qualcomm Snapdragon 845, 2×2 (Wi-Fi 5) | Gerät 4: Realtek RTL8814AU, 4×4 (Wi-Fi 5) | |
Messwert 1: 0-60 | 584 | 54,1 | 335 | 96,6 |
Messwert 2: 60-120 | 582 | 52,1 | 356 | 103 |
Messwert 3: 120-180 | 587 | 48,9 | 431 | 97,9 |
Messwert 4: 180-240 | 587 | 50,5 | 415 | 99,1 |
Messwert 5: 240-300 | 585 | 50,8 | 415 | 103 |
ø | 585,3 | 50,5 | 400,7 | 100,0 |
Spannend wird’s im Downstream. Hier ist der Stromverbrauch höher als im Upstream, immerhin muss der Aruba IAP-305 mehr Daten über seine eigenen Antennen an die Endgeräte senden. Insgesamt ist die Datenübertragung von AP zu Endgerät etwas langsamer als umgekehrt. Endgerät 1 bekommt noch 585,3 MBit/s Geschwindigkeit ab, Endgerät 2 ist noch 50,5 MBit/s schnell, während Endgerät 3 bei 400,7 MBit/s liegt. Eine Punktlandung auf 100 MBit/s schaffte Endgerät 4.
Insgesamt lag die Downstream-Geschwindigkeit etwa 48 MBit/s hinter der Upstream-Geschwindigkeit zurück.
Maximale Downstream-Geschwindigkeit (TCP-Throughput in MBit/s) bei maximaler Auslastung der Geräte gleichzeitig
Gerät 1: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6) | Gerät 2: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6) | Gerät 3: Qualcomm Snapdragon 845, 2×2 (Wi-Fi 5) | Gerät 4: Realtek RTL8814AU, 4×4 (Wi-Fi 5) | |
Messwert 1: 0-60 | 264 | 25,7 | 225 | 56,1 |
Messwert 2: 60-120 | 266 | 23,8 | 213 | 52,4 |
Messwert 3: 120-180 | 242 | 22,7 | 227 | 53,6 |
Messwert 4: 180-240 | 248 | 24,1 | 227 | 51,2 |
Messwert 5: 240-300 | 290 | 26,3 | 216 | 52,3 |
ø | 252,0 | 23,5 | 222,3 | 52,4 |
Die Schnelligkeit der einzelnen Endgeräte sinkt bei gleichzeitiger Kommunikation mit dem WLAN Access Point logischerweise. Doch auch hier lässt sich wie schon beim Upstream ein Vorteil durch Airtime Fairness ausmachen. Insgesamt hätte ich mir aber gewünscht, dass Endgerät 2 mehr von der verfügbaren Airtime abbekommt. 23,5 MBit/s sind dann doch zu wenig, um mit Client Match prahlen zu können. Das bekommen andere APs nicht unbedingt schlechter hin. Aber ich gebe zu: Über die Bedeutung von Fairness lässt sich streichen, immerhin stand dem Endgerät ein Viertel der Airtime zur Verfügung. Endgerät 1 war 252 MBit/s schnell, Endgerät 3 schaffte 222,3 MBit/s, Endgerät 4 erhielt 52,4 MBit/s.
Die kumulierte Downstream-Geschwindigkeit lag circa 95 MBit/s unter der Upstream-Geschwindigkeit. Ich hätte erwartet, der Unterschied fällt mir diesem Equipment etwas geringer aus!
Der Ping des Aruba IAP-305 (in Millisekunden)
ø-Ping (1 Gerät gleichzeitig) | |
Gerät 1: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6) | 1 |
Gerät 2: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6) | 1 |
Gerät 3: Snapdragon 845, 2×2 (Wi-Fi 5) | 2 |
Gerät 4: Realtek RTL8812AU, 2×2 (Wi-Fi 5) | 2 |
ø | 1,5 |
Endgerät 1 und Endgerät 2 hatten einen Ping von unter 1ms. Wie schon in anderen Tests ist der Ping unter WLAN 6 meist geringer als unter WLAN 5. Inwieweit das am Standard liegt, werde ich separat beleuchten. Endgerät 3 und Endgerät 4 pingten mit 2ms, was zu einem durchschnittlichen Ping von 1,5ms führte. Das ist schon in Ordnung.
Der Jitter des Aruba IAP-305 (in Millisekunden)
ø-Jitter (1 Gerät gleichzeitig) | ø-Jitter (4 Geräte gleichzeitig) | |
Gerät 1: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6) | 0,234 | 0,177 |
Gerät 2: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6) | 1,062 | 0,692 |
Gerät 3: Snapdragon 845, 2×2 (Wi-Fi 5) | 0,731 | 0,579 |
Gerät 4: Realtek RTL8814AU, 4×4 (Wi-Fi 5) | 0,406 | 0,196 |
ø | 0,60825 | 0,4345 |
Was sagt man zum Jitter: Der Aruba IAP 305 lieferte die bisher besten Werte aller WLAN-Router im Testfeld, lediglich 0,5ms im Mittel. Top! Endgerät 1 hatte 0,234ms, Endgerät 2 den Höchstwert von 1,062ms. Endgerät 3 hatte einen Jitter von 0,731ms, Endgerät 4 erreichte 0,406ms. Auch hier gilt, die Entfernung ist der entscheidende Faktor für die Jitter im WLAN.
Messreihe 2, also die gleichzeitige Messung punktet doch hervorragende Werte beim Jitter. Hätte ich so nicht erwartet, passt aber zur stabilen Airtime Fairness. Endgerät 1 mit nichtigen 0,177ms Jitter, ebenso non-existent der Jitter bei Endgerät 4 mit nur 0,196ms. Recht normale Werte erreichen Endgerät 2 (0,692ms) und Endgerät 3 (0,579ms)
Der Stromverbrauch des Aruba IAP-305 (in Wattstunden)
Während ich meine Tests durchführte, verbrauchte der Aruba IAP-305 11,1 Wh Strom. Andere WLAN-Router verbrauchen da weniger.
Technische WLAN-Spezifikationen des Aruba IAP-305
Der Aruba IAP-305 hat nur einen 1000-MBit/s-LAN-Port und muss ins Netzwerk integriert werden. Es handelt sich um einen waschechten WLAN-Access-Point. Er funkt im besten Fall mit dem WLAN-5-Standard und kann dabei bis zu drei Spatial Streams nutzen. Ab Werk kommt der WLAN-Router mit WPA3-Verschlüsselung daher.
Wer sich für weitere funktechnischen Details interessiert, kann sich meinen Paketmitschnitt für Wireshark mit den entsprechenden Beacon-Frames des Aruba IAP-305 für das 2,4-GHz und 5-GHz-Band herunterladen.
Die Rangliste mit allen Platzierungen
Ihr wollt euch einen neuen WLAN-Router kaufen und wisst nicht genau, welchen? Ich habe eine Rangliste mit allen WLAN-Routern erstellt, deren Geschwindigkeit ich in meinem Praxis-Test bereits ausgewertet habe. Schaut euch an, welche Geräte es auf das Siegertreppchen in Sachen Geschwindigkeit geschafft haben und erhaltet so einen praktischen Eindruck vom realen Datendurchsatz!
Aber nicht vergessen: Die Schnelligkeit vom WLAN hängt nicht allein vom Router ab! Auch eure Endgeräte und das elektromagnetische Umfeld (Nachbar-WLANs) beeinflussen den TCP-Throughput stark. Wie gut der jeweile WLAN-Router bei euch performt, kann daher ganz unterschiedlich sein.
Wie wird getestet?
Weitere Details zur Vorgehensweise und zum Testaufbau findet ihr hier. Bitte beachtet unbedingt, dass es sich bei den aufgeführten Werten um meine persönlichen, subjektiven Erfahrungen handelt und alle Ergebnisse stets Momentaufnahmen sind. Ich hatte einfach sehr großen Spaß daran auszuprobieren, wie sich das WLAN der einzelnen Geräte im heimischen Umfeld „anfühlt“.
WLAN verhält sich in jeder Umgebung in Anbetracht des elektromagnetischen Umfeldes sowie anderer Verbraucher im öffentlich zugänglichen lizenzfreien Spektrum individuell. Je nach Einsatzort und Einsatzzeit kann eure Erfahrung daher eine vollkommen Andere sein.
Offizielle Leistungswerte findet ihr in den Produktspezifikation der einzelnen Hersteller.