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WLAN-Speed-Test: Wie schnell ist der WAVLINK AC2100? Geschwindigkeits-Review in der Praxis.

Veröffentlicht von empy
Lesezeit: 5 Minuten

Mit meinem WAVLINK AC2100 steht ein kleines Antennenmonster für meinen Speed-Test bereit (6x 5dBi). Der WLAN-Router nutzt 802.11ac mit einer Geschwindigkeit bis zu 1.733 MBit/s laut Produktseite. Ob das Gerät, welches explizit nicht über QoS verfügt, gute WLAN-Geschwindigkeiten abliefert, erfahrt ihr in meinem Review.

In meinem Praxis-Test lieferte der WAVLINK AC2100 durchschnittlich 239,3 MBit/s tatsächliche Netto-Geschwindigkeit über das WLAN an meine Endgeräte aus. Der durchschnittliche Ping lag dabei bei 5,25 Millisekunden, der Jitter im Mittel bei 1,2 Millisekunden. Damit liegt der WAVLINK AC2100 mit seiner Gesamtpunktzahl von 7829 Punkten aktuell auf Platz 7 meiner WLAN-Speed-Rangliste (Stand 27. August 2021).

WAVLINK AC2100 vs. Gesamtdurchschnitt (Stand 27. August 2021).

Die WLAN-Geschwindigkeit des WAVLINK AC210

In meinem WLAN-Speed-Review erzielte der WAVLINK AC2100 eine durchschnittliche Gesamt-Geschwindigkeit (TCP Throughput) von 239,3 MBit/s.

Dabei konnte der WAVLINK AC2100 im Upstream etwa 307,7 MBit/s pro Endgerät über das WLAN verteilen (Mittelwert). Wollten alle meine Endgeräte gleichzeitig Daten übermitteln, dann wurden kumuliert 334,2 MBit/s über die Luftschnittstelle des WLAN-Routers übertragen.

Im Schnitt wurden im Downstream 251,6 MBit/s per Funk übertragen. Bei der gleichzeitigen Übertragung an alle meine Endgeräte schaffte der WAVLINK AC2100 dann 63,7 MBit/s kumuliert.

WLAN-Geschwindigkeit Upstream

Maximale Upstream-Geschwindigkeit (TCP-Throughput in MBit/s) bei maximaler Auslastung der Geräte nacheinander

 Gerät 1: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6)Gerät 2: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6)Gerät 3: Snapdragon 845, 2×2 (Wi-Fi 5)Gerät 4: Realtek RTL8814AU, 4×4 (Wi-Fi 5)
Messwert 1: 0-6059381,2279307
Messwert 2: 60-12059588,9257299
Messwert 3: 120-18059891,3259284
Messwert 4: 180-24059793263267
Messwert 5: 240-30059492,7259254
ø596,791,1259,7283,3
Messwerte im Upload (TCP-Throughput in MBit/s) Geräte nacheinander

Los ging es im Einzeltest zum WAVLINK AC2100. Dabei wurde der WLAN-Router nacheinander mit verschiedenen Endgeräten maximal ausgelastet. Endgerät 1 schaffte gute 596,7 MBit/s Geschwindigkeit. Auf weite Entfernung (Endgerät 2) lagen lediglich 91,1 MBit/s an. Für viele Arbeits- oder Unterhaltungseinsätze reicht eine solche Geschwindigkeit aus. Endgerät 3 mit 259,9 MBit/s und Endgerät 4 mit 283,3 MBit/s hatten passable Geschwindigkeiten, wenn man die räumliche Aufstellung sowie Dämpfung durch Wände berücksichtigt. Bei den 6 Antennen des WAVLINK AC2100 dürfte man aber durchaus mehr erwarten.

Maximale Upstream-Geschwindigkeit (TCP-Throughput in MBit/s) bei maximaler Auslastung der Geräte gleichzeitig

 Gerät 1: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6)Gerät 2: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6)Gerät 3: Qualcomm Snapdragon 845, 2×2 (Wi-Fi 5)Gerät 4: Realtek RTL8814AU, 4×4 (Wi-Fi 5)
Messwert 1: 0-6019322,4112102
Messwert 2: 60-12017324,570,794,5
Messwert 3: 120-18019030,978,20
Messwert 4: 180-2402073796,90
Messwert 5: 240-3002156798,90
ø190,030,881,931,5
Messwerte im Upload (TCP-Throughput in MBit/s) Geräte gleichzeitig

Auf zum Multi-Test. Der WAVLINK AC2100 begann mit eher enttäuschenden 190 MBit/s bei Endgerät 1. Leider standen die anderen Endgeräte nicht besser da, im Gegenteil: Schwache 30,8 MBit/s bei Endgerät 2 und auch nur 31,5 MBit/s bei Endgerät 4, das zwar keine sechs, aber immerhin vier große, externe Antennen besitzt! Alarmierend: Bei Endgerät 4 machten sich erste Aussetzer bei der Stabilität der WLAN-Verbindung bemerkbar. Das macht nervös. Endgerät 3 konnte immerhin auf 81,9 MBit/s erhöhen. Insgesamt recht wenig Leistung im Multi-Test. Hier können andere Geräte mehr Geschwindigkeit anbieten.

WLAN-Geschwindigkeit Downstream

Maximale Downstream-Geschwindigkeit (TCP-Throughput in MBit/s) bei maximaler Auslastung der Geräte nacheinander

 Gerät 1: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6)Gerät 2: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6)Gerät 3: Qualcomm Snapdragon 845, 2×2 (Wi-Fi 5)Gerät 4: Realtek RTL8814AU, 4×4 (Wi-Fi 5)
Messwert 1: 0-60465224360224
Messwert 2: 60-120468228361228
Messwert 3: 120-180470224363229
Messwert 4: 180-24002200228
Messwert 5: 240-30002270228
ø312,7224,0241,3228,3
Messwerte im Download (TCP-Throughput in MBit/s) Geräte nacheinander

Schauen wir uns den Download an. Der WAVLINK AC2100 konnte alle Endgeräte auf ähnlichem Niveau versorgen, Unterschiede gab es durchaus. Endgerät 2 mit 224 MBit/s und Endgerät 4 mit 228,3 MBit/s waren fast gleichauf, obwohl sich die Antennenkonfiguration deutlich unterscheidet. Endgerät 3 hatte mit 241,3 MBit/s die zweitbeste Geschwindigkeit beim Download. Jetzt ließen Endgerät 1 und Endgerät 3 ließen Probleme erkennen, die im Multi-Test noch kritischer wurden: Es gab Verbindungsabbrüche. Endgerät 4 (siehe oben) war diesmal nicht betroffen.

Insgesamt lag die Downstream-Geschwindigkeit 56,1 MBit/s unter der Upstream-Geschwindigkeit. Kann der WAVLINK AC2100 durch seine großen und zahlreichen Antennen Signale besser empfangen als senden?

Maximale Downstream-Geschwindigkeit (TCP-Throughput in MBit/s) bei maximaler Auslastung der Geräte gleichzeitig

 Gerät 1: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6)Gerät 2: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6)Gerät 3: Qualcomm Snapdragon 845, 2×2 (Wi-Fi 5)Gerät 4: Realtek RTL8814AU, 4×4 (Wi-Fi 5)
Messwert 1: 0-600132157100
Messwert 2: 60-120000191
Messwert 3: 120-1800000
Messwert 4: 180-2400000
Messwert 5: 240-3000000
ø0,00,00,063,7
Messwerte im Download (TCP-Throughput in MBit/s) Geräte gleichzeitig

Zu einer Katastrophe kam es dann beim Multi-Test im Download. Leider konnte der WAVLINK AC2100 nicht alle gleichzeitigen Anfragen der vier Endgeräte verarbeiten. Was sich oben bereits andeutete, wurde im Multi-Test dann Gewissheit: Im Test wurde die Verbindung zu den Endgeräten unterbrochen und eine Datenübertragung war nicht möglich. Das Szenario wiederholte sich trotz erneutem Versuch. Endgerät 1 konnte überhaupt keine Daten mehr übertragen. Endgerät 2 und Endgerät 3 versuchten es noch, jedoch wurden bereits beim ersten relevanten Messwert 2 (siehe Testaufbau) keine Daten mehr übertragen. Endgerät 4 schaffte immerhin noch eine Datenübertragung bei Messwert 2, bevor die Verbindung nicht mehr gehalten werden konnte und schließlich abbrach. Offenbar war der WAVLINK AC2100 überlastet. So rettete er magere 63,7 MBit/s über die Ziellinie.

Logischerweise lag die Download-Geschwindigkeit damit unter der Upload-Geschwindigkeit, und zwar um 270,6 MBit/s. Wäre die Testreihenfolge vertauscht, wäre das Ergebnis womöglich ebenfalls umgekehrt.

Der Ping des WAVLINK AC210 (in Millisekunden)

 ø-Ping (1 Gerät gleichzeitig)
Gerät 1: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6)0
Gerät 2: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6)4
Gerät 3: Snapdragon 845, 2×2 (Wi-Fi 5)15
Gerät 4: Realtek RTL8812AU, 2×2 (Wi-Fi 5)2
ø5,25
Messwerte (Ping in Millisekunden)

Endgerät 1 hatte noch mit dem Verbindungsabbruch (siehe oben) zu kämpfen. Den anderen Endgeräten konnte der WAVLINK AC2100 immerhin wieder eine Verbindung zur Verfügung stellen. Endgerät 4 erreichte normale 4ms, Endgerät 3 ist mit 15ms mal wieder auf dem letzten Platz. Endgerät 4 schaffte 2ms Ping.

Der Jitter des WAVLINK AC210 (in Millisekunden)

 ø-Jitter (1 Gerät gleichzeitig)ø-Jitter (4 Geräte gleichzeitig)
Gerät 1: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6)0,1960,165
Gerät 2: Intel AX200, 2×2 (Wi-Fi 6)2,740,882
Gerät 3: Snapdragon 845, 2×2 (Wi-Fi 5)2,0760,801
Gerät 4: Realtek RTL8814AU, 4×4 (Wi-Fi 5)1,7960,894
ø1,7020,6855
Messwerte (Jitter in Millisekunden)

Offenbar hat sich der WAVLINK AC2100 wieder beruhigt und alle Endgeräte konnten sich zur Messung des Jitter mit dem WLAN-Router verbinden. Der Jitter betrug im Mittel solide 1,2ms. Im Einzelbetrieb erreichte Endgerät 1 mit 0,196ms nun Bestwerte. Endgerät 2 (2,74ms), Endgerät 3 (2,076ms) und Endgerät 4 (1,796ms) lagen beinahe gleichauf.

Bessere Werte erreichte der WAVLINK AC2100 im Multi-Test: Durchschnittlich 0,6855ms sind ein sehr guter Jitter-Wert. Die Werte lagen allesamt unter einer Millisekunde. Endgerät 1 auf Sicht wieder mit Bestwerten (0,165ms). Endgerät 2, Endgerät 3 und Endgerät 4 lagen sehr dicht beieinander: 0,882ms, 0,801ms und 0,894ms. Das überzeugt insgesamt, tröstet über die Katastrophe beim TCP Throughput aber kaum hinweg.

Der Stromverbrauch des WAVLINK AC210 (in Wattstunden)

Mit 9,9Wh elektrischem Strom war der Verbrauch des WAVLINK AC2100 während meiner praktischen Messreihe im oberen Bereich aller Testgeräte.

Technische WLAN-Spezifikationen des WAVLINK AC210

Der WAVLINK AC2100 hat vier 1000-MBit/s-LAN-Ports sowie einen 1000-MBit/s-WAN-Port. Er funkt im besten Fall mit dem WLAN-5-Standard und kann dabei bis zu zwei Spatial Streams nutzen. Ab Werk kommt der WLAN-Router mit WPA2-Verschlüsselung daher.

Wer sich für weitere funktechnischen Details interessiert, kann sich meinen Paketmitschnitt für Wireshark mit den entsprechenden Beacon-Frames des WAVLINK AC2100 für das 2,4-GHz und 5-GHz-Band herunterladen.

Die Rangliste mit allen Platzierungen

Ihr wollt euch einen neuen WLAN-Router kaufen und wisst nicht genau, welchen? Ich habe eine Rangliste mit allen WLAN-Routern erstellt, deren Geschwindigkeit ich in meinem Praxis-Test bereits ausgewertet habe. Schaut euch an, welche Geräte es auf das Siegertreppchen in Sachen Geschwindigkeit geschafft haben und erhaltet so einen praktischen Eindruck vom realen Datendurchsatz!

Aber nicht vergessen: Die Schnelligkeit vom WLAN hängt nicht allein vom Router ab! Auch eure Endgeräte und das elektromagnetische Umfeld (Nachbar-WLANs) beeinflussen den TCP-Throughput stark. Wie gut der jeweile WLAN-Router bei euch performt, kann daher ganz unterschiedlich sein.

Rangliste: Die untersuchten WLAN-Router Platz 1 bis 10.

Wie wird getestet?

Weitere Details zur Vorgehensweise und zum Testaufbau findet ihr hier. Bitte beachtet unbedingt, dass es sich bei den aufgeführten Werten um meine persönlichen, subjektiven Erfahrungen handelt und alle Ergebnisse stets Momentaufnahmen sind. Ich hatte einfach sehr großen Spaß daran auszuprobieren, wie sich das WLAN der einzelnen Geräte im heimischen Umfeld „anfühlt“.

WLAN verhält sich in jeder Umgebung in Anbetracht des elektromagnetischen Umfeldes sowie anderer Verbraucher im öffentlich zugänglichen lizenzfreien Spektrum individuell. Je nach Einsatzort und Einsatzzeit kann eure Erfahrung daher eine vollkommen Andere sein.

Offizielle Leistungswerte findet ihr in den Produktspezifikation der einzelnen Hersteller.